CRY1 (Cryptochrom-1-Gen)

Das Cryptochrom-1-Gen (CRY1) scheint ein sehr wichtiger Faktor für gute Flugleistungen bei Tauben zu sein. Bei anderen Vögeln war bereits klar, dass der Sinn für das Erdmagnetfeld, der bei der Orientierung hilft, mit bestimmten Proteinen im Auge verbunden ist. Auch bei Tauben gibt es nun Hinweise darauf, dass Kryptochrome eine Rolle bei der Wahrnehmung des Erdmagnetfeldes spielen, was ihnen bei der Navigation im Flug hilft. Diese speziellen Proteine, Kryptochrome genannt, fungieren als eine Art Magnetsensor. Sie sind auch an der Regulierung des zirkadianen Rhythmus (der inneren "Uhr") zur Unterscheidung von Tag und Nacht und zur Wahrnehmung von UV-Licht beteiligt. CRY1 ist ein Dinukleotid-Polymorphismus auf der Ebene eines Introns, bei dem sich 2 Nukleotide gleichzeitig unterscheiden, wenn sie mutiert sind. Eine solche Veränderung in einem Intron kann sich darauf auswirken, wie oft das Gen zur Herstellung des Proteins verwendet wird. Dies wird als Genexpression bezeichnet..

Innerhalb des CRY1-Gens von Tauben wurden zunächst 2 Varianten oder Allele, AG und TT, identifiziert und untersucht. Dabei zeigte sich, dass Tauben mit dem CRY1(AG/TT)-Genotyp signifikant bessere Ergebnisse erzielen. Eine dritte Variante oder Allel (AT) wurde jedoch später durch gründliche Forschung im NeorniLab entdeckt. Um diese AT-Variante vollständig zu verstehen, sind weitere Untersuchungen erforderlich.