Blaue Mutation Edelpapagei

15. Dezember 2023

Beim Edelpapagei (Eclectus roratus) tritt in der Vogelzucht bei einigen Populationen eine seltene Mutation auf, die eine wunderschöne Blaufärbung des Gefieders bewirkt. Der männliche Vogel ist hellblau, während das Weibchen eine Kombination aus Dunkelblau, Weiß und Grau aufweist. Diese Vögel sind im Hobby sehr begehrt und es werden oft hohe Summen für blaue Vögel und (mögliche) Spalter bezahlt. 

Im NeorniLab ist es uns gelungen, als erstes europäisches Labor einen Gentest zu entwickeln, mit dem die für die blaue Mutation beim Edelpapagei (Eclectus roratus) verantwortliche genetische Variation nachgewiesen werden kann.

Aber was genau hat es damit auf sich? In diesem Artikel erfahren Sie mehr über diesen einzigartigen Gentest beim Edelpapagei.

Eclectus roratus

Über die blaue Farbmutation beim Edelpapagei

Herkunft

Einigen Quellen zufolge tauchten die ersten blauen Edelpapageien in den frühen 1990er Jahren auf. 

Farbmutationen entstehen oft spontan in einer Population mit einem gewissen Grad an Inzucht. Dies liegt daran, dass rezessive Merkmale auf diese Weise eher zum Ausdruck kommen. Der blaue Phänotyp (das Aussehen eines genetischen Hintergrunds) bei Edelpapageien ist ebenfalls eine rezessive Mutation. Das heißt, die Vögel zeigen nur dann blaues Gefieder, wenn das Allel zweimal vorhanden ist (1x vom Vater, 1x von der Mutter). Vögel, die die Mutation nicht tragen (Wildtyp genannt) oder Vögel, die nur 1x das Allel haben (Träger oder Spaltvögel genannt), zeigen folglich die normale Wildfarbe.

Ursache

Blau und Rot ergibt Grün

Man (links) en pop (rechts)

In einer Reihe von Psittaciformes (Ordnung Psittaciformes) ist Psittacofulvin angemaakt. Psittacofulvin ist ein gelb-rotes Pigment im Gefieder. Zusammen mit der blauen Strukturfarbe der Federn macht dies das Männchen weitgehend grün. In der Puppe, die größtenteils blau-rot ist, bringt das Verschwinden des roten Pigments eine andere Strukturfarbe in den Bereichen zum Vorschein, die normalerweise rot sind und denen daher die blaue Strukturfarbe fehlt. 

Die genetische Veränderung, die wir im NeorniLab bei Edelpapageien entdeckt haben, verursacht eine Störung in der Produktion dieses roten Pigments. Infolgedessen wird das Pigment nicht mehr so produziert, wie es eigentlich sein sollte, und die blaue oder grau-weiße Strukturfarbe der Federn tritt in bestimmten Federfeldern auf;

Vererbung

Der Erbgang der blauen Mutation ist autosomal rezessiv. Dies ermöglicht die folgenden Kombinationen:

  • Spalt x Spalt ergibt 25% blau, 50% Spalt, 25% Wildtyp
  • Spalt x Blau ergibt 50% Blau und 50% Spalt
  • Spalt x Wildtyp ergibt 50% Spalt und 50% Wildtyp
  • Blau x Blau ergibt 100% Blau

Erkennung der Farbmutation beim blauen Edelpapagei

Genetischer Test

Im NeorniLab ist es uns vor kurzem gelungen, als erstes europäisches Labor einen Gentest zu entwickeln, mit dem die für die blaue Mutation beim Edelpapagei (Eclectus roratus) verantwortliche genetische Variation nachgewiesen werden kann. Nach umfangreichen Tests an einer großen Anzahl von Vögeln haben wir eine zuverlässige Methode zur Identifizierung von Spaltvögeln entwickelt.

Was ist der große Vorteil dieses Tests?

Bislang wurden gespaltene Vögel oft als "möglicherweise gespalten" verkauft. Das hat Konsequenzen:

Zum einen muss man als Züchter erst einmal blaue Edelpapageien aus einem Paar gezüchtet haben, um sicher zu sein, dass beide Edelpapageien Träger der Mutation sind. Dazu muss man die Vögel lange Zeit halten, sie müssen brunftwillig sein und außerdem muss man genügend Nachkommen züchten, um sicher zu sein. Spaltvögel in Paaren, bei denen nur ein Elternteil gespalten ist, werden nicht erkannt, und wertvolle Elterntiere werden somit nicht in ihrem vollen Potenzial genutzt.

Andererseits können Sie als Verkäufer nicht nachweisen, dass Ihre Vögel mit 100%iger Sicherheit Träger der Mutation sind, und daher werden alle Vögel als "möglicherweise gespalten" gekauft. Selbst wenn der Verkäufer zuverlässig ist, ist es also schwierig zu beweisen, dass die Vögel zu 100 % gespalten sind.

Das ändert sich jetzt:

  • Dank dieses Gentests können Sie mit Ihrem einzigartigen NeorniLab-Zertifikat nachweisen, dass die Vögel Träger der Mutation sind (100% Spalt).
  • Eine gezieltere und schnellere Zucht auf die blaue Mutation ist möglich. Die Verwendung von "Testpaaren" zur Identifizierung möglicher Spaltvögel ist nicht mehr notwendig.

Welche Proben sind geeignet?

Für diesen Test ist eine Federprobe ausreichend. Wenn für einen Krankheitstest Blut eingeschickt wird, kann auch Blut verwendet werden. Die Proben können per Post eingeschickt oder bei NeorniLab an der Rezeption abgegeben werden.

Was können Sie erwarten?

Nach der Prüfung erhalten Sie ein Zertifikat mit dem Ergebnis der Analyse und einem eindeutigen Zertifikatscode. Mit Hilfe dieses Codes können Sie später die Echtheit des Zertifikats bei uns überprüfen, indem Sie kontrollieren, ob der Vogel mit einer bestimmten Ringnummer mit diesem Zertifikatscode übereinstimmt.